Arbeitsabläufe Tomatenproduktion - Saatgut  September 2023

 

Arbeitsabläufe bei der Tomatenproduktion und Saatgut

 

 

 

  1. Saatgut überprüfen, verschicken und aussuchen (Ende November – Anfang März)

 

  • an Förderer oder Interessierte Saatgutwünsche im Hamburger Raum und Norddeutschland verschicken (max. 4 Sorten x 10 Samen pro Haushalt); dazu bei saatgut@tomatenretter.de Eingänge lesen und ggf. Anfragen beantworten

  • Saatgut komplett kontrollieren (Anzahl der Samen, Alter)

  • Sorten für neue Aussaat aussuchen (ca. 90 - 100 Sorten aus dem Bestand plus ca. 20 Experimentalsorten)

  • Samenanzahl für die jeweiligen Sorten überlegen, abzählen, in beschriftete (Sorte, Anzahl, Entnahmedatum) Tütchen packen und je Sorte zwei Schildchen schreiben

  • Listen für die neue Aussaat anlegen

 

 

 

  1. Anzucht (ca. Anfang März)

 

  • Kaufen: Sand, Anzuchterde, ca. ½ m3 Komposterde (Sannmann), Töpfe sowie Kaffeespelze (von Gerrit kostenlos); ggf. Vlies für die Anzuchttische (von Geereking), neue bunte Pflanzenschilder kaufen, einen Teil recyceln, Gasflaschen füllen, Heizstäbe und Heizmatten kontrollieren

  • große Zelte aufbauen, den Rest (vier bis sechs) auf den Anzuchttischen

  • Aussaatschalen zusammenstellen mit Anzuchterde füllen, nach der Saat mit sehr feiner Sandschicht abdecken

  • Samen abgezählt einstecken, Sorten kennzeichnen und voneinander sichtbar abtrennen

  • aussäen, abdecken: erst wässern, wenn die Saat beginnen soll

  • auf Heizdecken stellen, täglich kontrollieren, Hauben abnehmen, auswischen und trocknen, Feuchtigkeit prüfen und ggf. gießen

  • abends wieder Feuchtigkeit prüfen und zudecken ,

 

 

  1. Aussaat (ab März / April)

 

  • Sind die Pflänzchen groß genug, werden sie pikiert: einzeln in einen Topf setzen, nur die Keimblätter gucken noch raus; Zusammensetzung der Mischung: 50% normale Erde, 40% Komposterde, 5% Sand und 5% Kaffeehäutchen; den Topf nicht zu voll machen, oben auf die Mischung eine kleine Deckschicht (Anzuchterde) packen, um lästiges Beikraut zu verhindern.

  • pikierte Pflänzchen mit Schildchen einzeln kennzeichnen, in Zelte bringen, abends Heizung anstellen, Temperatur prüfen, Zelte wieder schließen

  • Wassereimer und Heizstäbe auf den Anzuchttischen aufstellen

  • Zelte für Anzuchttische vorbereiten / aufbauen

  • stabile / große Pflanzen für das Pflanzen in die Hallen aussortieren.

 

 

  1. Umpflanzen in Hallen, incl. anbinden (ca. Ende April / Anfang Mai)

 

  • Abstände (ca. 40cm - 50cm) beachten, mittig, nicht direkt neben die Wasserdüsen, wieder mit Stroh umgeben, parallel die Sorten in Blöcken pflanzen

  • regelmäßig wässern und lüften (je nach Wetter: Wärme, Luftfeuchtigkeit)

  • wenn sie groß sind: ausgeizen, untere Blätter abnehmen, Beikraut entfernen / jäten, reife Früchte ernten, schlechte Tomaten entfernen, regelmäßig auf Krankheiten untersuchen und ggf. behandeln; mit Bindfäden mit speziellem Knoten anbinden, hochwickeln und regelmäßig nachstraffen; es gibt Sorten (z. B. Buschtomaten, die nicht ausgegeizt werden müssen / diese sollten gekennzeichnet werden)

  • Pflegeprotokoll auf Karten an Beeten ausfüllen

  • Schutzpflanzen setzen (Knoblauch u. Zwiebeln durch Winterarbeit schon da), z. B. Petersilie, Basilikum, Tagetes , Kapuzinerkesse begrenzt zulassen etc.

  • Hummelvölker vor der Blüte bestellen und in jeder Halle mindestens zwei davon aufstellen; sollten keine Hummeln zur Verfügung stehen, mit Stöcken durch die Reihen gehen und gegen die Drähte schlagen, an denen die T-Pflanzen befestigt sind (‚trillern‘), sodass die Staubgefäße durch die Vibrationen bewegt werden und so die Befruchtung gefördert wird.

 

 

  1. Saatgutentnahme (ab Ende Juli – Mitte September)

 

  • Tomatensorten für Entnahme aussuchen (Festlegung erfolgt im Winter bei der Analyse des vorhandenen Saatgutes, wird direkt vor der Entnahme noch einmal überprüft)

  • Tomaten am ‚Äquator‘ mittig aufschneiden, die Samen mit Löffel / Messer vorsichtig in ein kleines Sieb über einem Glas (den Saft für Kostprobe auffangen) schieben und vorsichtig rühren, bis der Saft weitgehend durchgelaufen ist

  • danach mit klarem Wasser spülen und in ein kleines Glas mit Wasser füllen

  • gemeinsame Verkostung von Saft und übrig gebliebenem Fruchtfleisch vornehmen und für die Liste Geschmackseindrücke und Geschmacksbewertung aufschreiben; ggf. Reste einkochen

  • je nach Wetter (Wärme) zwei bis fünf Tage stehen lassen, dann wieder unter Wasser spülen und zum Trocknen (Sortenname + Datum dazu kleben) aufstellen

  • nach dem Trocknen abzählen und in Tütchen füllen

  • Tütchen beschriften: Vereinsname, Sortenname, Entnahmedatum, Samenanzahl

 

 

 

  1. Abdekorieren (ca. Ende Oktober – Anfang November)

 

  • Alle Bänder abnehmen, alle Pflanzen entfernen und auf den '6 – Jahres - Kompost' bringen, Reste verwerten

 

 

  1. Beetvorbereitung (November bis Februar)

 

  • Wasserleitungen leeren, beiseite legen oder hochhängen

  • Beikraut entfernen / jäten

  • Beete auflockern mit den Doppelgrabegabeln

  • Pferdemist (von Uwe oder vom Reiterhof) besorgen und unterheben

  • Gänge glätten und Ränder aufhäufeln, bis auf gut 20 cm , dann zerkleinern und glatt ziehen

  • mit Stroh / Heu abdecken

  • Knoblauch und / oder Zwiebeln ab Dezember in die vorbereiteten Beete setzen

  • Pumpe abbauen und entwässern , um Frostschaden zu verhindern, Wasserleitungen und Schläuche entleeren

 

 

  1. Außerdem:

 

  • alle technischen Geräte vor der Aussaat testen

  • Bewässerungsnippel ständig überprüfen, säubern, kleine Reparaturen an den Bewässerungsrohren durchführen

  • große Pumpe wieder anschließen und Probelauf machen

  • beim Wässern immer nur einzelne Reihen / -gruppe bewässern, anfangs immer sehr langsam öffnen, Klappen und Hallentüren bei warmem Wetter öffnen und abends wieder schließen,

  • Termine ‚Hanseplatte‘ festlegen (ab Anfang August bis Mitte September)

  • Termine Jungpflanzenausgabe rechtzeitig festlegen (Mitte / Ende April); Ausgabe i. d. R. Ende April bis Mitte Mai

  • überzählige Tomaten immer einkochen

  • Bäume und Büsche auf dem Neuland wässern

  • Besucher herumführen, sie können max. ein Kilo gegen Spende mitnehmen, Fördermitglieder haben ein Kontingent von drei Kilo pro Saison frei, jedes weitere Kilo für vier Euro bei Selbstpflücken, fünf Euro, wenn wir pflücken

  • jeden ersten Samstag im Monat Teamtreffen auf dem Hof (je nach Wetter), MV in der Regel im Februar / März

 

 

  1. Kommunikation (immer parallel)

 

  • Homepage pflegen, neue Blog-Artikel mit Bildern schreiben und einsetzen

  • Facebook-Gruppe pflegen, neue ‚Posts‘ mit Texten und Bildern hinzufügen und zur Verbreitung teilen

  • Twitter pflegen

  • Newsletter sowie Rundbriefe und Nachrichten an Fördermitglieder und Interessierte schreiben und verschicken

  • info@tomatenretter.de und saatgut@tomatenretter.de lesen und arbeitsteilig die Antworten schreiben bzw. ans Team weiterleiten